Tabatière Email Berlin Manufaktur Alexander Fromery um 1740

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Tabatière
Email
Berlin
Manufaktur Alexander Fromery
um 1740

Farbiges Maleremail auf Kupfer, vergoldete Kupfermontierung. Auf dem Deckel die Darstellung einer Balletttänzerin vor einer Bogenarchitektur in feiner Camaieumalerei. Außen fünf Gartenszenen im Watteau-Stil. Im Deckel das Brustbild eines älteren Herrn mit Goldkette und Globus.

Innen auf dem Boden zwei alte Papieretiketten:
1. CURIOSTITÉS WEINBERG OBJETS D’ART GARANTIE Ancien, no. 4009.
2. A. Normand, No. 712.

H. 3,3, Br. 8,8, T. 6,5 cm.

Provenienz :
Weinberg. Curiosités Objets d’Art, 34 rue de Provence, Paris (Garantie Ancien. No. 4009.). – A. Normand.

Bei der Tänzerin könnte es sich um Barbara Campanini (1721 – 1799), genannt Barbarina, handeln. Sie war eine der am meisten verehrten Tänzerinnen Europas. Ihre Karriere begann 1739 an der Pariser Oper und führte sie über London nach Venedig. König Friedrich II. wollte sie unbedingt für sich und sein Theater engagieren und entsandte sogar eine militärische Eskorte, um sie nach Berlin zu holen. Dort feierte sie 1744 ihr Debut. Sie sorgte für einige Skandale und fiel 1749 in Ungnade, worauf sie Preußen verließ. Doch sie kehrte immer wieder zurück und verbrachte ihr Alter, inzwischen von König Friedrich Wilhelm II. geadelt, als Stiftsdame in Barschau. Sie wurde mehrfach von Antoine Pesne porträtiert, aber auch von der Malerin Barbara Rosina Lisiewska (vgl. Lempertz Berlin Auktion 1242 am 20. April 2024, Lot 53).
In ähnlichen Haltungen und Kleidern posierten aber auch ihre französischen Rivalinnen Maria Sallé (1707 – 1756) und Marie-Anne de Cupis de Camargo (1710 – 1770) dem Maler Nicolas Lancret, was eine sichere Identifikation der Dargestellten erschwert. Ein Gemälde mit der Camargo ist 1769 im Palais des preußischen Prinzen Heinrich nachgewiesen und befindet sich heute in Schloss Rheinsberg.

Bei dem Dargestellten im Innendeckel könnte es sich um Galileo Galilei handeln.

Vgl. :
Rosenberg (Hg), Poussin, Lorrain, Watteau, Fragonard…. Französische Meisterwerke des 17. und 18. Jahrhunderts aus deutschen Sammlungen, Bonn-München-Paris 2005, Kat. Nr. 70.

Inv.Nr.0.352

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