Jean-Baptiste Leprince (Metz 1734–1781 Saint-Denis-du-Port) L’Amour à l’espagnole – Expertise Francois Marandet London
85.000,00 €
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Jean-Baptiste Leprince
(Metz 1734–1781 Saint-Denis-du-Port)
L’Amour à l’espagnole
Öl auf Leinwand (doubliert)
77 cm x 60 cm (Bildgröße)
Provenienz:
Sammlung des Marquis de Livois (1736-1790)
Augustin de Saint-Aubin (Paris 1736–1807 Paris) und Noël Pruneau (geb. 1751) haben das hier angebotene Gemälde in einem Kupferstich verewigt.
Eine weitere Version wurde am 9. November 2012 bei Sotheby’s in Paris, Los 316, für 240.000 € versteigert und befindet sich heute im Musée des Beaux-Arts in Angers.
Gutachten François Marandet, London, 1.12.2025
François Marandet schreibt insbesondere:
„Es ist angebracht, die Beziehung zwischen unserem Gemälde und dem Exemplar im Museum von Angers (erworben nach seinem Verkauf bei Sotheby’s im Jahr 2012) zu analysieren. Angesichts der Übereinstimmung zwischen dem Namen des Künstlers, dem Thema und den Abmessungen wurde vermutet, dass dieses Gemälde aus der Sammlung des Marquis de Livois (1736-1790) stammt. Der Erwerb dieses Gemäldes von Leprince durch das Museum war aufgrund seiner Provenienz umso bedeutender, als der Nachlass von Livois den Kern des Museums von Angers bildet. Trotz seiner Signatur und seines Datums, die mit dem Jahr seiner Ausstellung übereinstimmen (siehe unsere Provenienz), müßte das Gemälde von Livois sehr wohl unsere Version sein. Außerdem ist es logisch anzunehmen, dass die wichtigere der beiden Versionen die gravierte war. Der Stich von Saint-Aubin und Pruneau (Abb. 3) weist jedoch eine Reihe von Details auf, die in unserem Gemälde zu sehen sind, nicht jedoch in der Version des Museums von Angers. Der Ellbogen des Musikers und der Stuhl sind sowohl im Stich als auch in unserer Version vollständig zu sehen. Im Gemälde von Angers sind diese Elemente jedoch abgeschnitten. Ebenso zeigt der Stich eine Markise mit vier Bogen genau wie in unserem Gemälde. In der Version von Angers hat die Markise nur drei Bogen. Der auffälligste Unterschied zwischen den beiden Gemälden ist schließlich der Baldachin mit seiner goldenen Franse. Während der Baldachin in unserer Version und im Stich gut sichtbar ist, ist er in der Version von Angers fast verschwunden. Alles deutet darauf hin, dass unser Gemälde das Original ist und somit einem der Brüder Laborde gehörte: entweder dem Bankier Jean-Joseph de Laborde, Marquis de Méréville, der dafür bekannt war, Hubert Robert unterstützt zu haben, oder seinem jüngeren Bruder, dem Geschäftsmann Jean-Benjamin de Laborde. Neben seiner hohen technischen Qualität, seiner Reproduktion im Druck und seiner prestigeträchtigen Herkunft aus der Familie Laborde ist Leprince‘ L’Amour à l’espagnole sicherlich eine der besten Genreszenen aus der Spätphase der Herrschaft Ludwigs XV“.
François Marandet, 1. Dezember 2025.
Inv.-Nr. 4.302
85.000 €


















